Von Lars Brand
Viele ältere Käfer mussten früher ohne Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung auskommen. Die Folge ist, dass nach einigen Jahren Karosserie oder Fahrgestell durchrosten, besonders wenn diese Fahrzeuge im Winter dem aggressiven Streusalz ausgesetzt waren. Erst Mitte der 80er Jahre, kurz bevor es „Volkswagen“ nicht mehr für nötig hielt, den Käfer in Deutschland anzubieten, erhielt der Käfer ab Werk schon eine recht ordentliche Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz. Da diese Fahrzeuge inzwischen mehr als 15 Jahre alt sind, ist aber auch hier eine Nachbehandlung sinnvoll.
Käfer, die nach 1985 privat nach Deutschland importiert wurden, besitzen ab Werk keinen Rostschutz und müssen daher behandelt werden. Einige Importeure bieten gegen Aufpreis für Neufahrzeuge das „Tuff-Kote-Dinol“ Verfahren an, welches Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung beinhaltet und mit bis zu 10 Jahren Garantie (bei Kontrollen im 2-jahrestakt) ein für Neuwagen sehr gutes Rostschutzpaket ist. Ältere Wagen können nach dem „Tuff-Kote-Dinol“ Verfahren behandelt werden, jedoch kann man keine Garantie mehr erlangen, denn dieses Verfahren ist nur wirksam, wenn die zu behandelnden Teile noch nicht all zu stark korrodiert sind.
Mein Käfer, ein 1302 Baujahr 1971, besaß leider ab Werk keinen
besonderen Rostschutz. Er wurde mehrere Jahre auch als Firmenwagen eingesetzt
und musste besonders im Winter immer dann herhalten, wenn sich die frontangetriebenen
Firmenwagen auf unseren nicht geräumten Straßen in ländlicher
Umgebung festfuhren.
Leider kam tagsüber irgendwann dann doch der Streudienst und verseuchte
die Straßen mit ätzendem Taumittel, obwohl für den Käfer
nicht nötig. Er kam also dennoch mit dem Streusalz in Berührung
und das nicht zu wenig. Die Folge war, dass unser ‘02er heftig zu rosten
begann. Er musste geschweißt werden und ein jetzt erst aufgetragener
Bitumen-Unterbodenschutz, sowie eine Wachs-Hohlraumversiegelung halfen
nichts mehr. Der Käfer rostete weiter und musste vor jeder Hauptuntersuchung
erneut geschweißt werden, damit er eine Plakette erhielt.
Irgendwann waren dann auch der Rahmenkopf durchgerostet, sowie die hinteren Schräglenker. Es stand also eine Totalrestauration an. Sämtliche Reperaturbleche, darunter auch der Rahmenkopf, wurden vor dem Einschweißen feuerverzinkt. Natürlich hatte der Wagen an einigen Stellen, die noch nicht erneuert werden brauchten auch schon Rost. Also musste ein Korrosionsschutzmittel her, welches auch auf Rost wirksam ist.
In der „Motorklassik“ fand ich schließlich in einem Testbericht das MIKE SANDER’S KORROSIONSSCHUTZFETT, das einzige Mittel mit Langzeitkriechwirkung, das laut Test wirklich schützen kann. Besonders in der warmen Jahreszeit kriecht es in Flansche, heilt Rostwunden und Risse in der Beschichtung aus.
Dieses Fett habe ich sowohl auf den teilweise noch rostigen Unterboden
aufgetragen, zwischen die Kotflügelschraubkanten geschmiert und als
Hohlraumversiegelung in die Hohlräume gesprüht. Zum Verarbeiten
muss das Fett erhitzt werden, damit es flüssig ist.Selbst unter dem
Gummibelag rostiger Trittbretter wirkt das Fett.
Seit dieser Rostschutzkur ist mein 1302 wieder im täglichen
Einsatz und brauchte nie wieder geschweißt zu werden.
Herstelleradresse:
Dipl.-Ing. Michael Sander
Am Bahnhof 4
25358 Horst/Holstein
Fon: 04126/2095 Fax: 2094
Auch zu beziehen über (teilweise sogar günstiger):
Korrosionsschutzdepot
Dirk Schucht
Lilienstraße 1
90579 Langenzenn
Fon: 09101/6801 Fax: 6852
Hohlraumversieglungsplan für den VW 1302, Limousine (andere
Modelle ähnlich):
(1) Längsträger vorn (durch den Kofferraum nach Öffnen der Kappen zugänglich) (2) Stoßstangenaufnahmen (3) Querträger unter Reserveradmulde (4) Kante unterhalb des Kraftstoffbehälters (5) Trennwände vor den Pedalen (Rahmen und Karosserie!) (6) Seitenwände und A-Säule (7) Kofferraumdeckel (8) Türen (9) Warmluftkanal/Schweller (10) Seitenteile hinten / B-Säule (11) Bereiche unterhalb der Halbmonde (12) Dachrinneninnenseiten (13) Rahmenkopf (14) Rahmentunnel |